Die Harke berichtete:
Begegnungen mit dem Wolf vermeiden
Wolfsberater Hubert Wichmann referierte auf Einladung des Heimatvereins Drakenburg
Zahlreiche Interessierte sind zur Informationsveranstaltung über den Wolf in die „Ole Schüne“ nach Drakenburg gekommen.Foto: PDA
Den Wolf haben wir in der Nachbarschaft – so lautete das Thema eines Informationsabends, zu dem der Heimatverein Drakenburg in sein „Domizil“ Ole Schüne eingeladen hatte. Hubert Wichmann, einer der ehrenamtlichen Wolfsberater im Landkreis, informierte die Zuhörer, zu denen unter anderen auch Landwirte, Jäger und Hobbyschafhalter gehörten.
In seinen Ausführungen ging Wichmann auf die aktuelle Situation im Landkreis Nienburg und vorrangig auf das Wolfsrudel ein, das vermutlich im Naturschutzgebiet „Krähenmoor“ im Lichtenmoor ansässig ist und von hier zu seinen Beutezügen aufbricht.
Den Wolf erkenne man an seinen hellen gelblichen Augen, dreieckigen Ohren und hängendem Schwanz mit schwarzer Spitze, erklärte Wichmann den interessierten Zuhörern und vermutete, dass es im Landkreis Nienburg neben dem Rodewalder Rudel noch weitere gibt.
Die Wölfe würden auch größere Entfernungen bei ihren Beutezügen zurücklegen. Zwischen Tötungs- und Fressplatz seien immer Schleifspuren zu finden. Ebenfalls typisch seien bei Schafen die Kehlbisse. Der Wolfsberater erklärte den Zuhörern auch, dass er in diesem Jahr bereits circa 30 Nutztierrisse aufgenommen hat. Jedoch sei es sehr kompliziert, gegen den Wolf vorzugehen, weil es sich immer noch um eine geschützte Tierart handele.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer vertraten bei der anschließenden Diskussionsrunde die Auffassung, dass endlich etwas passieren muss, denn der Wolf sei auch in der Lage, Schutzzäune von einer Höhe von 1,20 Meter zu überwinden. Als Beispiele wurden die Länder Frankreich und die Schweiz genannt, wo es möglich ist, Wölfe zu entnehmen.
Wichmann erwähnte unter anderem auch, dass der Wolf vermutlich im gesamten Landkreis anzutreffen sei und appellierte an die Zuhörer, Begegnungen mit dem Wolf zu vermeiden, da diese nicht ungefährlich seien. Daher sollte bei einem Zusammentreffen mit dem Wolf ein respektvoller Abstand eingehalten werden.
Die Harke schrieb
Bei Baggerarbeiten zufällig entdeckt·
ln der Olen Schüne wurde am 8. April eine Ausstellung über die Weserkähne von Rohrsen eröffnet
DRAKENBURG. In der Olen Schüne in Drakenburg wird heute um 14 Uhr eine Ausstellung über die beiden in Rohrsen versunkenen
und 1999 gehobenen Weserschiffe eröffnet. Texte und Fotos geben Aufschluss über die Geschichte der Schiffe, ihre
Bergung und Konservierung. Daneben werden auch Originalteile der Kähne und ihrer Ladung zu sehen sein.
Ab 15 Uhr berichtet Georg Heil, wie der Schatz geborgen und konserviert wurde. Der Referent ermittelte im Auftrag des Museums Schloss Brake in jahrelanger kriminologischer Kleinarbeit, wann und wo die Schiffe gebaut wurden, wie es zu der tragischen Havarie kam und wer zu Tode kam.
Zum Hintergrund: Am 17. Juli 1769 kam es auf der Weser bei Rohrsen zu einem tragischen Unglück: Zwei mit Oberkirchener Buntsandstein und Brunnenringen beladene, aneinander gekettete Kähne, die auf dem Weg von Rinteln nach Bremen waren, kenterten in einer gefährlichen Kurve. Innerhalb weniger Minuten lag die gesamte Ladung auf dem Grund der Weser. Der Schiffsführer
Wilhelm Krimmelberg kam dabei ums Leben, während sich die fünfköpfige Besatzung retten konnte.
Mehr als 200 Jahre später wurden die Wracks bei Baggerarbeiten 1995 zufällig im Fluss entdeckt - ein Glücksfall für die
Archäologen.
Bei den Kähnen handelt es sich um einen Schiffstyp der Binnenschifffahrt, über den man bis zu ihrer Bergung nur wenig wusste. Unter der Leitung von Dr. Vera Lüpkes, der Direktorin des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake in Lemgo, gelang 1999 die aufwändige Bergung und Konservierung der Schiffe zu organisieren und zu finanzieren. Unter großem Interesse der Öffentlichkeit hat man die Kähne in den folgenden Jahren auf dem Gelände des Museums konserviert und restauriert.
Die Konservierung der Funde, die Jahrhunderte unter Wasser gelegen hatten, verlangte besondere Vorsicht; denn beim Kontakt mit Sauerstoff drohten sie zu zerfallen. Mit komplizierten Verfahren bemühten sich Restauratoren, die Rohrsener Weserlastkähne zu retten, indem sie von 1999 bis 2004 im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo mit einer speziellen Kunstharzlösung berieselt wurden. Mit Erfolg. Seitdem sind sie dort zu besichtigen. DH